12.6 Löslichkeitsprodukt
12.6.1 Grundlagen

Wird mehr Salz in Wasser eingetragen, als das Wasser zu lösen vermag, bildet sich eine gesättigte Lösung des Salzes, und ein "Bodenkörper" bleibt ungelöst.

In der gesättigten Lösung eines schwerlöslichen Salzes, z. B. Bariumsulfat BaSO4, herrscht zwischen gelöstem, aber undissoziiertem BaSO4 und seinen Ionen Ba2+ und SO42- ein Gleichgewicht:

BaSO4 Gleichgewichtspfeil.gif (1026 bytes) Ba2+ + SO42-

Da die gesättigte Lösung Lösung eines schwerlöslichen Salzes eine stark verdünnte Lösung ist, kann auf das Dissoziationsgleichgewicht das Massenwirkungsgesetz ohne Einschränkung angewendet werden. Nach MWG (Formel 84) gilt dann:

Die Stoffmengenkonzentration c an BaSO4 bleibt in der Lösung über einem Bodenkörper unveränderlich. Sie wird daher rechnerisch mit der Dissoziationskonstanten KD zu einer neuen Konstanten L zusammenfasst:

Die Konstante L heißt Löslichkeitsprodukt. Einheit von L: (mol/l)2, (mol/l)3...

Das Löslichkeitsprodukt L eines schwerlöslichen Salzes ist das Produkt der Konzentration der Ionen in seiner gesättigten Lösung.

L = KD * c (Salz) = c (A+) * c (B-) für AB A+ + B-

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Löslichkeitsprodukte sind temperaturabhängig.

In der analytischen Chemie haben Löslichkeitsprodukte eine entscheidende Bedeutung.

In den folgenden Aufgabenbeispielen wird  aus dem Löslichkeitsprodukt berechnet:

 

1. Wie hoch die Konzentration eines Salzes mindestens sein muß, damit eine Fällung beginnt, d. h. ein "Bodenkörper" ausfällt,

 

2. Welcher Anteil eines wenig löslichen Salzes noch in Lösung befindlich ist.