Nomenklatur der Halogenalkane

Sehr gebräuchlich ist die Bezeichnung der einfach - substituierten Halogenalkane als Alkyl - halogenide, z. B. Methylchlorid oder Ethylbromid. Die Alkylreste CH3- Methyl, C2H5- Ethyl, usw. allgemein CnH2n+1, sind direkt mit den Halogenen Fluor, Chlor, Brom, Jod verbunden. Die Namen Chloride, Bromide, Jodide sind den anorganischen Salzen der entsprechenden Säuren entnommen, wobei man berücksichtigt hat, dass Alkylhalogenide durch Reaktion der Alkohole CH3OH, C2H5OH usw. mit den Säuren HF, HCl, HBr, oder HJ hergestellt werden können, also als Verbindung dieser Säuren anzusprechen sind. Diese Bezeichnungsweise ist aber auf die mit Halogen einfach - substituierten Verbindungen beschränkt.

Bei den höheren Verbindungen müssen die Isomere besonders gekennzeichnet werden, wenn die Benennung als Alkylhalogenide beibehalten werden soll. Man legt dabei die Struktur der Moleküle zugrunde und gebraucht die Vorsilben normal (n-) und iso (i-), z. B. n-Propylchlorid und i-Propylchlorid, sowie für die C4 - Verbindungen zusätzlich die Vorsilben primär, sekundär und tertiär, abgeleitet von der Bindungsart des C-Atoms, an das das Halogen gebunden ist.

Eine eindeutige Benennung aller möglichen Isomere der Halogenalkane ist mittels der Genfer Nomenklatur möglich. Grundlage dieser Benennung ist die Struktur des Moleküls. Dann gelten folgende Regeln:

1. Die Halogenalkane werden als Derivate der Alkane aufgefasst. Grundmolekül ist also das Alkan, das, wie dort beschrieben, bezeichnet wird.
2. Der Name des Halogens, Fluor, Chlor, Brom, Jod wird der Benennung des Alkans vorangestellt.
3. Die Stellung des Halogens im Alkan - Molekül wird durch Ziffern gekennzeichnet. Gezählt wird von dem Molekülende aus, dass möglichst niedrige Ziffern für die Substituenten herauskommen. Ist das Halogen endständig substituiert, zählt man von hier aus.
1-Chlor-3-methyl-butan 4-Chlor-2-methyl-hexan
Bei mehreren verschiedenen Substituenten (z. B. Methyl- und Halogen-) wird das Halogen als funktionelle Gruppe zuerst genannt.
4. Bei merfacher Halogensubstitution werden die entsprechenden Ziffern sowie die Vorsilben di, tri, tetra- usw. gebraucht.
1,3-Dichlor-butan 1,1,3-Trichlor-propan
Für die Bezeichnung der Chlor-fluor-alkane sind besondere Regeln aufgestellt worden.